Paul Schmitthenner (1884-1972)

Architekt, Lehrer

Kurzbiografie

1884 geboren in Lauterburg (Lauterbourg)/Elsass (Frankreich)
1902-1907 Architekturstudium in Karlsruhe und München
1907-1909 Hochbauamt Colmar/Elsass
1909-1911 im Büro des Architekten Richard Riemerschmid in München
1913-1918 städtebauliche Planungen für das Reichsamt des Inneren
1918 als Ordinarius für Baukonstruktion und Entwerfen an die TH Stuttgart berufen
1928 Mitbegründer der Architektenvereinigung "Block"
1932 Publikation "Das deutsche Wohnhaus"
1941 Abwendung von der Monumentalarchitektur mit seinem Vortrag "Das sanfte Gesetz in der Kunst, in Sonderheit in der Baukunst"
1944 auf Schloss Kilchberg bei Tübingen
1945 von der Hochschule als Professor suspendiert
1953 Emeritierung
1971 Umzug nach München
1972 gestorben in München

Werkauswahl

Villenkolonie (Gartenstadt) Carlowitz bei Breslau 1911-1913
Gartenstadt Staaken bei Berlin 1914-1917
Gartenstadt Plaue bei Brandenburg (Arbeitersiedlung der Königlichen Pulverfabrik in Kirchmöser) 1915-1918
diverse Einfamilienhäuser in Stuttgart ab 1922
Siedlung Ooswinkel bei Baden-Baden 1923
Haus Annette Kolb Badenweiler 1923
Deutsches Auslandsinstitut Charlottenplatz Stuttgart 1925
Haus Roser Stuttgart-Feuerbach 1925/1926
Hohensteinschule (jetzt Robert-Bosch-Schule) Stuttgart-Zuffenhausen 1927-1930
Studentenwohnheim Deutsche Burse Tübingen 1928
Wohnhaus Am Fischtal 4 in der Gagfah-Versuchs- und -Forschungssiedlung "Am Fischtal" Berlin Zehlendorf (inkl. Architektengarten) 1928/1929
Hohensteinschule (jetzt Robert-Bosch-Schule) Stuttgart-Zuffenhausen 1930
Wiederaufbau Altes Schloss Stuttgart-Mitte 1931-1943
Kochenhofsiedlung Stuttgart-Nord 1933
Entwurf deutscher Pavillon für die Weltausstellung Brüssel 1935 (von Hitler abgelehnt) 1934
Wiederaufbauplanungen für Freudenstadt 1946-1949
Wiederaufbauplanungen für Mainz 1947-1949
Königin-Olga-Bau Stuttgart 1950-1954
Haus Schmitthenner München 1952/1953
Haus Schmitthenner Stuttgart 1953
Rathaus Hechingen 1955-1958
Frankona-Versicherung München 1956
Schule Kilchberg bei Tübingen 1958/1959
Charlottenschule Tübingen 1959
Soldatenfriedhof Bourdon 1960-1967
Haus Kienzle Baden-Baden 1963

Literaturauswahl

Schriften von Paul Schmitthenner:
Die Gartenstadt Staaken. Berlin o. J. (1918)
Die deutsche Volkswohnung. Stuttgart 1920
Baukunst und Stil im Jahrhundert der Technik. Leipzig o. J. (ca. 1933)
Die Holzsiedlung am Kochenhof. Ausstellung Deutsches Holz für Holzbau und Wohnung Stuttgart 1933. Stuttgart 1933 (kommentierte Neuausgabe von Andreas K. Vetter. Baunach 2006)
Die Baukunst im neuen Reich. München 1934
Gebautes und Ungebautes. München 1941
Baugestaltung. Das deutsche Wohnhaus. Stuttgart 1932, 4. Aufl. 1984
Das sanfte Gesetz in der Kunst. Eine Rede. Straßburg 1943, Stuttgart 1954
Schriften über Paul Schmitthenner:
Winfried Nerdinger: Süddeutsche Bautradition im 20. Jahrhundert. Architekten der Bayerischern Akademie der Schönen Künste. Ausstellung München 1985
Stefanie Plarre: Die Kochenhofsiedlung. Das Gegenmodell zur Weißenhofsiedlung. Paul Schmitthenners Siedlungsprojekt in Stuttgart von 1927 bis 1933. Stuttgart 2001
Wolfgang Voigt: Paul Schmitthenner 1884-1972. Anlässlich der Ausstellung "Schönheit Ruht in der Ordnung. Paul Schmitthenner 1884-1972" vom 16. August bis 9. November 2003, veranstaltet vom Deutschen Architektur-Museum. Tübingen 2003
Klaus Rieger: Paul Schmitthenner Kolloquium zum 100. Geburtstag. Stuttgart: Fakultät für Architektur und Stadtplanung der Universität Stuttgart 1985

Bestandscharakterisierung

Einige Materialien (0,1 lfm)

Bestandsübersicht

Haus Mittendorf-Walldorf Bad Mergentheim 1931-1932;
Ansprache für seine gefallenen Assistenten 1943;
Briefe an seine Schüler (nach 1945);
Sammlung Zeitungsausschnitte 1935-1962

Bestandsübersicht (PDF)